Welche Kosten entstehen beim Immobilienverkauf in Salzburg wirklich?

Beim Immobilienverkauf zählt nicht nur der Erlös – entscheidend ist, was nach Kosten und Steuern übrig bleibt. In Salzburg kommen mehrere Schritte zusammen, die Sie frühzeitig einplanen sollten. Wer von Anfang an für Transparenz sorgt, verhandelt souveräner und maximiert den Betrag, der am Ende auf dem Konto landet.

 

Maklerprovision – Leistung fair bezahlt

Ein starker Makler liefert Reichweite, Qualifizierung, Verhandlungsfähigkeit, Empathie und rechtliche Sicherheit. Üblich ist in Österreich eine Provision pro Partei. Achten Sie darauf, dass der Vertrag Leistungen, Laufzeit und Fälligkeit klar regelt.

Merken Sie sich:

  • Üblicher Rahmen: rund 3,6 % inkl. USt pro Partei

  • Fällig bei rechtsverbindlicher Vermittlung (beiderseits unterschriebenes Kaufanbot).

  • Privatverkauf spart Provision – erfordert aber Profi-Know-how und Zeit an anderer Stelle, um Risiko einer Rückabwicklung zu vermeiden.

Steuern – was anfällt

Die zentrale Abgabe des Verkäufers ist die Immobilienertragsteuer (ImmoESt). Grundlage ist der Gewinn: Verkaufspreis minus Anschaffungs- und Herstellkosten (ggf. angepasst um Instandsetzungen, Nebenkosten und Abschreibungen).

  • Neugrundstücke: 30 % vom Veräußerungsgewinn

  • Altgrundstücke: 4,2 % pauschal vom Verkaufserlös

  • Befreiungen: Hauptwohnsitz (2-Jahre-Regel bzw. 5-aus-10-Jahre), selbst errichtetes Gebäude

Für Käufer relevant: die Grunderwerbsteuer (i. d. R. 3,5 % vom Kaufpreis).

Notar, Anwalt und Treuhand

Ein rechtssicherer Kaufvertrag und eine saubere Treuhandabwicklung sind Pflicht. Kalkulieren Sie:

  • 1-3 % des Kaufpreises zzgl. USt für Vertragserrichtung

  • Beglaubigungen, Grundbuchsanträge, Barauslagen

  • Treuhandentgelt für die sichere Zahlungsabwicklung

  • Grundverkehr-Abwicklung bei Ausländern

Tipp: Kostenvoranschlag einholen und genau festhalten, wer welche Gebühren trägt.

Grundbuch und Eintragungen

Nach Vertragsunterzeichnung folgen die Eintragungen im Grundbuch:

  • Eigentumseintragung: 1,1 % vom Kaufpreis

  • Hypothekeneintragung (falls Finanzierung): 1,2 % der Kreditsumme

  • Fixe Eingabegebühren (z. B. 81 € je Antrag)

Auch wenn meist der Käufer zahlt – klare Vereinbarungen vermeiden Streit.

Weitere Nebenkosten, die oft übersehen werden

  • Energieausweis (Pflicht, max. 10 Jahre alt) – ca. 500 bis 1000 € und mehr.

  • Gutachten/Fotos/Exposé/3D-Rundgang – höhere Nachfrage, bessere Gebote

  • Kleine Sanierungen (Maler, Silikon, Beschläge) – starker Preishebel

  • Home-Staging – lohnt sich besonders bei leeren Wohnungen

  • Unterlagenbeschaffung – Grundbuchauszug, Pläne, Protokolle, Bescheide

  • Räumung/Umzug/Entsorgung – oft erst spät im Blick

 

Wer zahlt was

Käufer: Trägt in der Regel

    • Grunderwerbsteuer

    • Eigene Maklerprovision

    • Eintragungsgebühren

    • Die Kosten für die Vertragserrichtung

Verkäufer: Übernimmt in der Regel

    • Eigene Maklerprovision

    • Eventuell anfallende Sanierungs- oder Reparaturkosten, Homestaging

Wichtig:

  • Alle Absprachen schriftlich festhalten

  • Vereinbarungen direkt im Kaufvertrag verankern

Verhandlungshebel des Verkäufers:

  • Kurze Fristen, klare Kommunikation, vollständige Unterlagen

  • Hohe Sichtbarkeit am Markt (mehr Bieter, bessere Preise)

  • Professionelle Präsentation, die den Wert plausibel macht

 

Kostenmatrix zum Abhaken

  • Maklervertrag unterschrieben? Leistungsumfang definiert?

  • Steuerliche Situation geprüft (ImmoESt, Befreiungen, Fristen)?

  • Kostenvoranschlag für Vertrag/Treuhand eingeholt?

  • Energieausweis gültig? Fotos/Exposé beauftragt?

  • Grundbuch, Pläne, Protokolle, Teilungserklärung vorhanden?

  • Räumungs-/Übergabekosten kalkuliert? Übergabeprotokoll vorbereitet?

Je klarer Ihre Matrix, desto leichter halten Sie Budgets und Termine ein.

Rechenbeispiel als Kompass

Angenommen, Verkaufspreis 450.000 €. Grobe Bandbreite möglicher Posten:

  • Maklerprovision Verkäufer: ~ 16.200 € inkl. USt

  • Vertrag/Notar/Anwalt: 4.500-9.000 €

  • Grundbuch/Eintragungen: ~ 4.950 € (1,1 % ohne Hypothek)

  • Energieausweis, Staging: 0,3–1,5 % des Preises

  • Zinsen/Betriebskosten – Leerstand kostet Geld

Ziel ist, jeden Euro Kosten in mehr Nachfrage oder Rechtssicherheit zu verwandeln.

Fazit: Planung schlägt Überraschung

Wer die Kostenstruktur kennt, verhandelt souverän und maximiert den Nettoerlös. Transparente Budgets, klare Verträge und professionelle Vermarktung machen den Unterschied. IMMORIST führt Sie durch alle Schritte – vom ersten Exposé bis zur letzten Eintragung.